Globalisierung, Deregulierung und Liberalisierung von Märkten oder verschärfter Konkurrenzdruck sind nur einige der Phänomene, die dazu geführt haben, dass sich das Tempo betrieblicher Veränderungsprozesse in den letzten Jahren stetig erhöht hat. Neue Management-, Führungs- und Leistungsbeurteilungssysteme stellen Beschäftigte und Personalvertretungen vor grosse Herausforderungen. Sie bergen Chancen und Risken, vor allem aber sind ihre Auswirkungen auf Arbeitsbeziehungen und Arbeitsbedingungen in der Regel komplex und nicht immer leicht fassbar. Gewerkschaften müssen sich diesen Veränderungsprozessen stellen, wenn sie ihre Gestaltungskompetenz bewahren wollen. Dazu bedarf es geeigneter Analyse- und Bewertungsmethoden.
Die Firma auf dem sozialen Prüfstand man könnte hier von einem «sozialen Audit» sprechen, einem neuen Instrument zur Mitbestimmung, Qualitätskontrolle und begleitenden Steuerung von betrieblichen Veränderungsprozessen.
Dabei geht es in erster Linie darum, dass die PV ihre «Controlling-Aufgabe» gegenüber der Geschäftsleitung bzw. den zuständigen Entscheidungsgremien analog der Unternehmensaufsicht des Verwaltungsrats wahrnimmt.
Controlling (von englisch: to control für «steuern», «regeln», «kontrollieren») ist ein umfassendes Steuerungs- und Koordinationskonzept zur Unterstützung der Geschäftsleitung bei der ergebnisorientierten Planung und Umsetzung unternehmerischer Aktivitäten. Gegenstand des Controllings ist das Sammeln, Aufbereiten und Analysieren von Daten zur Vorbereitung zielgerechter Entscheidungen.
Folgende Controlling-Aufgaben stellen sich einer PV:
- Was unternimmt die Geschäftsleitung im Bereich soziale, ökologische und gesellschaftliche Verantwortung?
- Wie zufrieden sind die Mitarbeitenden mit den Arbeits- und Leistungsbedingungen?
- Wie attraktiv ist der Ruf / das Image der Firma auf dem Arbeitsmarkt?
- Wie beurteilt die Personalvertretung das soziale, ökologische und gesellschaftliche Engagement der Firma?