Vorgehensweise Homeoffice - Regelung

In vielen Betrieben wird Homeoffice praktiziert ohne eine ausgehandelte Vereinbarung. Vielleicht gibt es Weisungen der Personalabteilung, vielleicht auch einen Leitfaden für Führungskräfte oder individuelle Vereinbarungen mit einzelnen Arbeitnehmenden.

Da gilt es nun aktiv zu werden. Es geht darum, dass eine Vereinbarung zur Homeoffice-Regelung verhandelt und in Kraft gesetzt wird, welche sowohl für die Arbeitgeber-, wie die Arbeitnehmendenseite attraktiv ist.

Wir fokussieren dabei auf die Homeoffice-Arbeit, wohlwissend, dass es noch andere Formen der mobilen Arbeit gibt, welche unter Umständen auch geregelt werden müssen. z.B. Arbeit beim Kunden, mobile Arbeit unterwegs (Computing Anywhere and Anytime), Crowdworking, etc. Wenn verschiedene Formen der mobilen Arbeit angewendet werden, lohnt es sich vielleicht, eine Vereinbarung über mobile Arbeit zu verhandeln.

Folgendes Vorgehen macht Sinn:

  1. Recherche: aktuelle Regelungen im Unternehmen sammeln; Regelungen im Gesamtarbeitsvertrag und/oder mit Sozialpartnern prüfen; gesetzliche Regelungen zusammentragen (siehe auch SGB-Dossier 143, Seco-Broschüren, Homeoffice-Barometer von syndicom etc), andere Regelungen aus anderen Betrieben sammeln.
     
  2. Zuständigkeit klären: Wer ist auf der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite für das Mitwirken zuständig? Gewerkschaft und/oder Personalvertretung?
     
  3. Mitwirkungsstufe klären: Das Mindeste wäre Mitsprache, doch richtig wäre die paritätische Mitentscheidung (braucht Zustimmung von der Arbeitgeber- und Arbeitnehmendenseite).
     
  4. Umfrage bei den Mitarbeitenden: Bedürfnisabklärung bei den Mitarbeitenden, die im Homeoffice arbeiten, bei den anderen Mitarbeitenden mit Betriebspräsenz sowie bei den Führungspersonen. Es geht darum, herauszufinden, wo wichtige Regelungspunkte notwendig sind. Im folgenden Abschnitt sind ein paar mögliche Fragestellungen dafür aufgelistet.
     
  5. Vorbereitung der Verhandlungen mit dem Arbeitgeber: Am geeignetesten ist die Verhandlungsphilosophie GRASP («Der Fairness Faktor - das Geheimnis erfolgreicher Verhandlungen», Henning Beck, Birgit Hauser, 2017, Hanser Verlag)
    -    G oals: Ziele kennen
    -    R outes: Optionen bereithalten
    -    A rguments: Argumente definieren
    -    S ubstitutes: Plan B bereithalten
    -    P ersuasion: Überzeugung
     
  6. Verhandlungen durchführen: Oberstes Ziel ist es, eine Vereinbarung zu verhandeln, welche beide Seiten als fair und attraktiv beurteilen.
     
  7. Verhandlungsresultat absegnen lassen: Dem Verhandlungsresultat muss sowohl von der Geschäftsleitung wie auch von der Mehrheit der Mitarbeitenden zugestimmt werden.

Informiert bleiben

Persönlich, rasch und direkt

Sie wollen wissen, wofür wir uns engagieren? Abonnieren Sie unseren Newsletter! Bei persönlichen Anliegen helfen Ihnen unsere RegionalsekretärInnen gerne weiter.

syndicom in deiner Nähe

In den Regionalsekretariaten findest du kompetente Beratung & Unterstützung

Newsletter abonnieren