Ziele einer Personalvertretung

«Erfolgreich zu sein, setzt zwei Dinge voraus: Klare Ziele zu haben und den brennenden Wunsch, sie zu erreichen», sagt Johann Wolfgang von Goethe.

Führungsaufgabe Nummer eins ist, dafür zu sorgen, dass überhaupt Ziele vorhanden sind. Dies gilt nicht nur für Unternehmen und deren Führungskräfte, sondern selbstverständlich auch für Personalvertretungen. Dabei geht es um arbeitnehmerorientierte Zielsetzungen und nicht um betriebswirtschaftliche Ziele! Wohin soll die Reise gehen? Für welche Ziele setzt sich die PV ein?

Hat eine Personalvertretung keine Ziele, darf sie sich auch nicht wundern, wenn sie keinen Erfolg hat!

Man kann strategische, taktische und operative Ziele unterscheiden. Strategische Ziele leiten sich aus einem Leitbild oder aus einer übergeordneten Vision ab. Die taktischen Ziele sind Meilensteine mit einem Zeithorizont von ca. 3 Jahren und dienen als Zwischenschritte zur Erreichung der strategischen Ziele. Die operativen Ziele sind maximal einjährige Ziele und bestimmen das «Tagesgeschäft». Wichtig ist, dass immer klar ist, wie die Ziele zusammenhängen und welche Aktivitäten welchen strategischen Zielen dienen.

Worauf sollten Sie bei der Formulierung von Zielsetzungen achten?

  • Weniger statt viele, dafür grössere Ziele vereinbaren.
  • Was wollen wir nicht mehr tun? – auch eine wichtige Frage.
  • Ziele so weit wie möglich quantifizieren, wenn nicht möglich, so präzis wie möglich beschreiben (siehe SMART-Formel weiter unten).
  • Ziele, Massnahmen und Mittel trennen, jedoch oft gleichzeitig behandeln.
  • Jedes Ziel hat eine verantwortliche Person, nicht die PV.
  • Ziele schriftlich festhalten und an Sitzungen darauf Bezug nehmen.

Beispiel von Zielsetzungen einer Personalvertretung

Strategische Ziele:

  • Wir wollen eine konstant hohe Arbeitszufriedenheit der ArbeitskollegInnen erreichen.
  • Wir wollen die Attraktivität unseres Arbeitgebers auf dem Arbeitsmarkt laufend verbessern.
  • Wir wollen unsere Mitwirkungsprozesse effektiv und effizient gestalten.
  • Wir wollen den Ruf unserer PV laufend verbessern.

Taktische Ziele:

  • Die Arbeitszufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen im Bereich Führung soll um 20% verbessert werden.
  • Die Abgänge von überdurchschnittlich guten Kolleginnen und Kollegen sollen um 50% reduziert werden.
  • In allen Projekten, welche die Gesundheit der Arbeitskollegen betreffen, soll die Mitwirkung der PV umfassend und rechtzeitig erfolgen.
  • Das Image der PV verbessert sich in den jährlichen Umfragen um 10%.

Operative Ziele:

  • Die effektiven und konkreten Gründe der MA-Unzufriedenheit in Sachen Führung sind aufgelistet und ein damit verbundenes Massnahmenpaket bei der Betriebsleitung beantragt.
  • Die wahren Gründe aller Abgänge der letzten zwei Jahre sind bekannt und werden als Diskussionsgrundlage an der Betriebsleitungssitzung vom xx.xx.xxxx präsentiert.
  • An einer laufenden Projektübersicht können Informationsstand und Mitwirkungsform der PV abgelesen werden. Diese Projektübersicht ist ab xx.xx.xxxx in Betrieb.
  • Jedes PV-Mitglied kontaktiert in den nächsten drei Monaten zehn Schlüsselpersonen in seinem Wahlkreis und präsentiert ihm die PV-Zielsetzungen und die geplanten Aktivitäten im nächsten Jahr.

Die SMART-Formel hilft bei der Zielformulierung:

Spezifisch: Ein Ziel soll konkret, eindeutig und präzis formuliert sein.

Messbar: Ein Ziel soll mess- und überprüfbar sein.

Aktionsorientiert: Ein Ziel soll Ansatzpunkte für positive Veränderungen aufzeigen statt Anweisungen, was nicht getan werden soll.

Realistisch: Ziele dürfen hoch gesteckt sein, sollen aber im Rahmen einer realistischen Erreichbarkeit formuliert werden.

Terminierbar: Ziele müssen zeitlich festlegbar sein.

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